Kaiser Wilhelm Gedächtnis Kirche
Die Kaiser Wilhelm Gedächtnis Kirche in Berlin ist eines der zahlreichen Beispiele, dass die Hauptstadt nicht mit Reizen geizt. Durch geschicktes Kombinieren von alt und neu entsteht ein besonderer Reiz fürs Auge. Die Kirche befindet sich in Charlottenburg zwischen der Budapester Straße, der Tauentzienstraße und dem Kurfürstendamm. Der unzerstörte alte Kirchenteil, deren Grundstein am 22. März 1891 gelegt wurde, dient heute als Museum. Direkt daneben wurde im Jahr 2004 ein Neuer Turm gebaut. Für die Zerstörung der aufwendig gestalteten Kaiser Wilhelm Gedächtnis Kirche, waren Luftangriffe im Zweiten Weltkrieg zuständig. So stürzte am 23. November 1943 der Dachstuhl ein und die Spitze des Hauptturms knickte ab. 1956 wurde der einsturzgefährdete Chor der Kaiser Wilhelm Gedächtnis Kirche abgerissen.
Nachdem Egon Eiermann 1957 einen Architekturwettbewerb gewann, hatte er vor, die Kirche komplett abzureißen. Die Bevölkerung war jedoch dagegen und so entschied man, dass der alte Hauptturm als Mahnmal erhalten blieb. Nachdem 2004 der Neue Turm gebaut wurde, steuerte Eiermann ein vierteiliges Bauensemble für die Kaiser Wilhelm Gedächtnis Kirche dazu. Über 20.000 Glasfenster sind in den Nachkriegsbauten enthalten, verbaut von Gabriel Loire, einem französischem Glaskünstler.
Es handelt sich um besonders starkes, farbiges Glas, welches in unregelmäßige, kleine Teile gespalten, zu Quadraten zusammengefügt und in Betongitter eingesetzt wurde. Auch um die neue Innenausstattung kümmerte sich Eiermann. Er entwarf Lampen, Kerzenleuchter, Altar, Kanzel und Taufbecken. Charakteristisch für die Neue Kirche ist der sechseckige Glockenturm, in dem die sechs Bronzeglocken akustisch einwandfrei klingen. Die Ruine der Kaiser Wilhelm Gedächtnis Kirche verfügt über eine Turmuhr, die 1959 erneuert wurde. Leuchtstoffröhren sorgen für eine Beleuchtung der Zeiger bei Nacht.