Kocher


Der Kocher ist ein Nebenfluss des Neckars, welcher später in den Rhein mündet. Er entspringt unterhalb der Schwäbischen Alp unweit der Ortschaften Oberkochen und Unterkochen und wird aus den Quellflüssen Schwarzer, Roter und Weißer Kocher sowie der Lein mit Wasser gespeist. Insgesamt fließt der Kocher über eine Länge von 168 km durch das Bundesland Baden-Württemberg, bis er in Bad Friedrichshall in den Neckar mündet. Der Name ist übrigens bereits aus dem 8. Jahrhundert schriftlich überliefert, damals wurde er Cochane, was im heutigen Sprachgebrauch für krümmen beziehungsweise biegen steht.

Zu den bekanntesten Ortschaften, die an seinem Ufer liegen, dürften sicher Schwäbisch Hall, Aalen, Künzelsau, Bad Friedrichshall und Neuenstadt am Kocher zählen. Sehenswert ist beispielsweise die Altstadt und die Großcomburg in Schwäbisch Hall, die keltische Wallanlage bei Unterkochen, das Aalener Limesmuseum, die Schlösser Hohenstadt, Untergröningen, Gaildorf, Döttingen, Tierberg, Stetten sowie Neuenstadt. In letzterer Stadt hatten die Herzöge von Württemberg-Neuenstadt ihren Sitz. Nicht so bekannt, aber äußerst sehenswert, ist die gesamte mittelalterliche Altstadt von Niedernhall mitsamt der erhaltenen Stadtmauer und verschiedenen Wehrgängen.

An den Ufern des Kochers gedeihen nicht so viele seltene Pflanzen wie am Nebenfluss Jagst, da sich an ihm viele Weinberge befinden, die entsprechenden Platz benötigen. Trotzdem sind aber auch hier einige seltene Pflanzen zu finden, beispielsweise das Leberblümchen, der Kreuz-Enzian, der Bienen-Ragwurz und der Quirlblättrige Zahnwurz. Aufgrund der geringen Wassertiefe ist der Kocher nicht schiffbar. Da der Flusslauf aber im Laufe der Jahrhunderte kaum verändert wurde, wird er sehr gern für den Wassersport genutzt. So erfreut er sich bei vielen Kanuten großer Beliebtheit.