Saale - "Solawa" ist der slawische Name


Die Saale, der zweitlängste Nebenfluss der Elbe, entspringt im Fichtelgebirge in Franken, am Nordwesthang des Waldsteins an einem alten Bergwerksstollen. Um sie von der dortigen Fränkischen Saale zu unterscheiden, wird im bayrischen Teil offiziell der Name Sächsische Saale verwendet, obwohl der Fluss keine Bezugspunkte zum heutigen Sachsen hat. Auf ihrem Weg zur 413 km entfernten Elbe durchfließt die Saale die Bundesländer Bayern, Thüringen und Sachsen-Anhalt.

Zwischen Zell und Hof fließt sie zunächst recht gemächlich dahin, bevor sie im Bereich des Thüringische Schiefergebirges mehrfach angestaut wird. Die fünfstufige Saalekaskade, bestehend aus der Bleilochtalsperre, den Talsperren Burgkammer und Walsburg, der Hohenwartetalsperre und der Talsperre Eichicht, bildet den zweitgrößten Verbund von Wasserkraftwerken in Deutschland. Anschließend führt ihre Reise weiter durch Saalfeld, Rudolstadt und Jena, den Naturpark Saale-Unstrut-Triasland und das  Weinbaugebiet Saale-Unstrut. Gemütlich schlängelt sie sich durch das flache Land, sehenswerte Städte wie Bad Kösen, Naumburg, Weißenfels, Bad Dürrenberg, Merseburg, Halle, Alsleben, Bernburg und Calbe sowie ursprünglich erhaltene Auenwälder hinter sich lassend, bis sie letztendlich Barby erreicht, wo sie in die Elbe mündet.

Die wichtigsten Nebenflüsse der Saale sind die Weiße Elster, Ilm, Unstrut und Bode. Mehr als 60 Burgen und Burgruinen weisen auf die bewegte Vergangenheit des Flusses hin, bildete die Saale doch bis ins 12. Jahrhundert die Grenze zwischen dem Frankenreich und den Sorben. Noch heute findet „Solawa“, der slawische Name der Saale, Verwendung in der sorbischen Literatur. Der direkt an der Quelle beginnende, 440 km lange Saale-Radwanderweg, der zu den anspruchsvollsten Flussradwegen Deutschlands zählt, lädt dazu ein, den Fluss bis zu seiner Mündung zu begleiten und ausgiebig zu erkunden.