Leine
Der Name des Flusses Leine ist keltischen, wahrscheinlich vorgermanischen Ursprungs. Die sinnbildhafte Übersetzung bedeutet soviel wie dahinrauschendes, in glänzendem Sonnenlicht silberschäumendes Wasser. In der Alt-und Mittelhochdeutschen Epoche unterlag der Name verschiedenen Wandlungen, etwa ab Mitte des 15. Jahrhunderts kristallisierte sich dann endgültig das heutige Wort Leine heraus. Die Leine ist prägend für das Landschaftsbild, der Flusslauf ist beinahe durchgehend gerade, bei Richtungsänderungen folgen die Kurven einem festen Radius.
In unmittelbarer Ufernähe der Leine sucht man Bäume vergeblich. An ihren tiefsten Stellen ist die Wassertiefe deutlich über 2 m, die breitesten Stellen des Flusses wurden mit etwa 7 m ausgemessen. Die Auenvegetation der Leine besteht vornehmlich aus Rollrasen. Die Auen sind auf natürlichem Wege entstanden, so kann Hochwasser schneller abgeführt und zu Orten getragen werden, die flussabwärts liegen. Die gemessene durchschnittliche Fließgeschwindigkeit liegt bei 0,8 m/s. Nach 280 km mündet die Leine in die Aller, die etwa 200 m vor dem Zusammenfluss entspringt und deutlich kleiner ist als die Leine.
Im Jahre 1974 wurde durch umfangreiche Baumaßnahmen in den natürlichen Flussverlauf eingegriffen, es bestand damals erheblicher Platzbedarf zum Bauen und das Wasser war im Weg. Erst nach Abschluss der Baumaßnahmen wurden deren erhebliche Nachteile für einen Großteil der umliegenden Bevölkerung offensichtlich. Oberhalb der Baustellen war nämlich die Abführung des Abwassers für nicht wenige im Einzugsbereich liegende Städte und Gemeinden gefährdet.
Im Jahr 1999 startete das Bundesland Niedersachsen einen weiteren Eingriff in das Ökosystem des Flusses. Zwischen den Rollrasen der Leineaue wurden bestimmte Gräser gepflanzt, weil Niedersachsen dringend noch ein Naturschutzgebiet ausweisen musste. Obwohl das Betreten verboten war, starben die Gräser nach und nach ab und so befindet sich das Naturschutzgebiet auch heute noch in einem schlechten Erhaltungszustand.